Donnerstag, 29. November 2012

Dim Sum Geschichten



Über Dim Sum wird viel erzählt.

Interessant ist vielleicht eine kleine Anekdote, die die Verbreitung von Dim Sum im ganzen Reich der Mitte zu erklären versucht. 
Da der stets von seinem Essen gelangweilte chinesische Kaiser seine Köche mit der Todesstrafe belohnte, wenn eine Malzeit ihn mal wieder besonders langweilte sahen sich die Leib-Köche des Herrschers veranlasst, auch einmal einen Blick in die Töpfe der einfachen Leute zu werfen, um von dort vielleicht die ein oder andere Anregung mitzunehmen. Sie stellten fest, dass besonders die armen Bauern aus einfachem Reis- oder Weizenmehl zubereiteten Nudelteig auf die unterschiedlichsten Arten mit Gemüse-, Fleisch- oder Sorten von Meeresfrüchten füllten und im Wasserdampf garten, dazu geröstete Erdnüsse und süßsauer eingelegtes Gemüse reichten, einen guten Tee dabei tranken  und so gestärkt zufrieden all dem Unbill das kommenden Tages entgegenblickten. So versuchten auch die Köche des Kaisers ihr Glück und dieser ließ tatsächlich nicht ihre Köpfe über den Boden rollen sondern fühlte sich im Herzen erwärmt, was diesen kleinen Leckerchen dann auch gleich ihren Namen gab, denn Dim Sum (gesprochen Dim Sam) heißt soviel wie Herz erwäremend. Allerdings erzählen mir auch viele von mir in diesem Zusammenhang befragte Kantonesen , Dim Sum heiße nicht Herz erwärmend, sondern viel mehr „mit warmen Herzen gemacht“, was etwas völlig anderes bedeuten würde, denn einmal ist der Genießende der, dem Herzenswärme zuteil wird und das andere Mal ist es der Koch, der seine Herzenswärme in die Speisen überträgt. Nun, ich kann weder chinesisch noch kantonesisch  und habe bislang noch niemanden gefunden, der sprachkundig genug wäre, diesen Zweifel zu klären.

Jedenfalls versucht diese Geschichte Aufschluss über den Ursprung des Namens zu geben, wobei man aber getrost daran zweifeln kann, dass wirklich der Kaiser im Herzen berührt wurde. Dim Sum wird schließlich schon seit Urzeiten in den Teeküchen Kantons gereicht und es war früher das Frühstück der ärmeren Bevölkerung in ganz China, wo nach der Ausrichtung der vier traditionellen chinesischen Küchen  auch die Variationen des Dim Sum von Landesteil zu Landesteil verschieden waren.


Den Deutschen wird in China auch gern eine Geschichte von einem schwäbischen Finanzier erzählt, der durch China reiste, um sich nach lohnenden Investionsmöglichkeiten umzusehen. Während eines Banketts bekam der gute Schwabe wohl auch  gefüllte chinesische Nudeln servert, deren Genuss er mit der Bemerkung quittierte, sie seien fast so lecker wie die schwäbischen Maultaschen, worauf sein Gastgeber indigniert erklärte, die Nudelkunst habe Marco Polo.von China nach Europa gebracht….



Seit 2009 können auch Spekulanten in Dim Sum investieren, denn es gibt nun auch Dim Sum Bonds, die auf der chinesischen Währung, dem Yuan ausgegeben werden, was die internationalen Investoren zu Anfang ganz schön elektrisierte. Die Börse in Hongkong bewarb sie mit den Worten „angereichert mit zahllosen monetären Köstlichkeiten ganz im Sinne von Dim Sum“ , doch in den Monaten August und September des Jahres 2012 .brach das Anlagefieber ein. Man war anscheinend pappsatt von Dim Sum.

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